Wer ist Drosten? Und wollen wir ihn als unseren Virusexperten? Eine Besprechung des Buchs von Drosten und Mascolo „Alles überstanden?“
Aus maßnahmenkritischer Sicht ist das Buch von Drosten anstregend zu lesen: Herablassender Tonfall, schnelle Themenwechsel, wahllose Fußnoten, keine systematische Aufarbeitung von Argumenten. Aber das Buch hat einen Vorteil: Drosten nimmt zu vielen Themen der Pandemie Stellung, schwarz auf weiß. Und das kann nun genutzt werden, um in Ruhe herauszuarbeiten, wie Drosten mit Argumenten umgeht und welche Informationen er zur Kenntnis genommen hat.
Neben der Frage, der persönlichen Verantwortung von Drosten für die Maßnahmen, geht es auch darum, ob Drosten als zentrale Beratungsinstanz geeignet ist. Und wenn nein, warum er eine zentrale Rolle erhalten und behalten hat.
Beispiel, Herbst 2020. Die Alpha-Variante ist dabei, sich breit zu machen. Drosten im Buch dazu:
„Was uns damals aber wirklich beschäftigte, das war die Alpha-Variante.“
(Seite 84)
„Ich war anfangs ungläubig, weil das Virus zuvor über so lange Zeit unverändert geblieben war.“ (Seite 85)
„Die Virologie hat noch viele Monate gebraucht, um erste Erklärungsansätze für diese Veränderung zu finden.“ (Seite 85)
„Noch viele Monate gebraucht, um erste Erklärungsansätze zu finden.“ Erstaunlich. in der impfkritischen Diskussion war ein gängiges Argument, dass Impfen gegen Sars-Cov-II nicht nachhaltig sein könne, weil es ein RNA-Virus ist, somit einsträngig und damit zu erwarten ist, dass es sich immer wieder ändern wird. Mehr Influenza als Masern. Wusste Drosten das nicht?
Drosten hat sich auch im NDR-Podcast zu diesem Thema geäußert, und zwar im Frühjahr 2020 in Folge 8:
„Also, wir können uns darauf verlassen, dass das Virus mutiert. Das können wir jetzt schon beobachten. Da sind überall schon Mutationen im Genom, und wir können uns auch darauf verlassen, dass das Virus seine Eigenschaften dabei ändern wird. Wir können aber nicht sagen, ob es jetzt schon dazu gekommen ist. Denn dazu müssten wir das Virus unter kontrollierten Bedingungen eine Zeit lang studieren.“
Da widerspricht er sich. In dem Themenbereich seiner Expertise. Lüge? Gedächtnisschwäche?
Wollen wir Drosten weiterhin als führenden Experten in Virusfragen?
Weiterlesen: In der Buch-Rezension des Buches „Alles überstanden?“von Drosten und Mascolo auf coronaquest.de werden weitere Beispiele vorgestellt: Wie Drosten Rosinenpickerei betreibt, um Corona gefährlicher werden zu lassen als es den Daten nach war und mit diesem herbeigebogenen Argument auch noch andere Wissenschaftler abspricht, sauber arbeiten zu können.