Offener Brief an Olaf Scholz: Verhandeln statt schießen!

Mit einem offenen Brief wollen wir Olaf Scholz darin bestärken, an seiner Ablehnung der Lieferung von Taurus-Raketen ins ukrainische Kriegsgebiet festzuhalten. Damit weisen wir die Forderung der Initiative Zeitenwende zurück, die ebenfalls in einem offenen Brief Olaf Scholz dazu bewegen wollte, eine Bombardierung russischer Städte mit diesen deutschen Marschflugkörpern zu ermöglichen.

Stattdessen soll Olaf Scholz sich als Vermittler engagieren! Unsere Forderung lautet: „Bringen Sie bitte umgehend Vertreter der Ukraine, der USA und Russlands an einen Tisch, um einen Friedensvertrag auszuhandeln!“

Hier ist der komplette Text unseres Briefes:

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Olaf Scholz,

wir, die Bürgerinitiative „Weiterdenken Marburg“, begrüßen es sehr, dass Sie den
Forderungen nach einer Lieferung von Taurus-Raketen an die Ukraine standhaft
entgegentreten und möchten Sie mit diesem Schreiben in Ihrer Entscheidung bestärken.

Wir befürchten, dass durch eine Lieferung von deutschen Raketen, die weit auf russisches
Gebiet reichen, ein heißer Krieg zwischen Russland und dem Westen wahrscheinlicher wird.

Die Bevölkerung der Ukraine befindet sich im zweiten Kriegswinter, auf beiden Seiten sterben
täglich unnötig zahlreiche Menschen. Auch ehemalige Generäle wie Harald Kujat haben
wiederholt die Einschätzung abgegeben, dass weitere Waffenlieferungen den Krieg zwar
verlängern, aber keinesfalls zu einem „Sieg“ der Ukraine führen.

Deshalb sind die Menschen in der Ukraine, aber auch in Russland, mehr denn je darauf
angewiesen, dass der Westen durch Diplomatie zu einem Verhandlungsfrieden beiträgt, statt
durch Waffenlieferungen das Töten weiter zu verlängern. Gerade aufgrund der begangenen
Fehler in der Russlandpolitik der Nato und nach zwei verlorenen Weltkriegen trägt
Deutschland eine besondere Verantwortung. „Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln als
eine Minute schießen“, wusste schon Altbundeskanzler Helmut Schmidt. Willy Brandt, Egon
Bahr, Helmut Kohl und Dietrich Genscher haben den kalten Krieg beendet, und auch der
Weltmacht Russland ist die Wiedervereinigung Deutschlands zu verdanken.

Die Unterstützung der Ukraine mit Waffen ist der völlig falsche Weg. Deshalb fordert die
Bürgerinitiative Weiterdenken Marburg von Ihnen, dass Sie dazu beitragen, dass die Ukraine
nicht weiteren monatelangen Angriffen ausgesetzt wird. Stattdessen: „Bringen Sie bitte umgehend Vertreter der Ukraine, der USA und Russlands an einen Tisch, um einen
Friedensvertrag auszuhandeln!“


Beitragsbild: „Wer Frieden will, liefert keine Waffen“ – Banner auf der Friedens-Demo „Macht Frieden!“ vom 18.02.2023 in München (Foto: Frank Michler)

2 Kommentare

  1. Wer Waffen in Kriegsgebiete liefert ist für mich ein Kriegstreiber. Deutschland hätte eine einmalige Chance sich diplomatisch für den Frieden zwischen der Ukraine und Russland einzusetzen. Ebenso mit Russland, soweit noch nicht vorhanden, einen Friedensvertrag in eigener Sache, auszuhandeln und abzuschließen. Evtl. auch mit einer Schutzmachtserklärung von Seiten Russland für Deutschland.

  2. geiler komment,ey! super idee. leider wird das mit den massen an tiefgereinigten us-hörigen (tifgereinigt, aber dennoch braun in braun) und nato-hirnis erst mal nix. scheint so, als ob die rote armee es mal wieder rausreissen muss, isn jammer

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