Auch die Fragen von Dr. Teodora Ivanova wurden in der Expertenrunde zur Corona-Pandemie von der Oberhessischen Presse ignoriert. Aber vielleicht ergibt sich ja noch mal eine Gelegenheit, bei der Dr. Ulrike Kretschmann, Dr. Birgit Wollenberg sowie die Professoren Stephan Becker und Harald Renz dazu Stellung nehmen wollen.
Liebe Teilnehmer,
mich interessieren Ihre Antworten auf folgende Fragen:
1. Wie würden Sie den Verzicht auf eine echte Placebo-Gruppe bei den
Studien zum COVID-19-Impfstoff in Oxford kommentieren?
Eine Erklärung, warum ein anderer Impfstoff und nicht Placebo als Kontrolle verwendet wird, ist vorhanden und z.T. plausibel. Aber besteht z.B. nicht die Gefahr, dass Nebenwirkungen, die generell durch
die Impfung an sich hervorgerufen werden, dadurch „herausgefiltert“ werden? Oder wenn die Kontroll-Impfung das Immunsysten z.B. allgemein etwas schwächt und eine Infektion grundsätzlich wahrscheinlicher
macht, würde dieser Effekt das Ergebnis der Studie bezüglich der Wirksamkeit nicht verfälschen?
Diese Strategie ist tatsächlich in den Richtlinien von EMA vorhanden, allerdings wenn ein Einfluss der Kontroll-Impfung ausgeschlossen werden kann (kann man einen Einfluss überhaupt zu 100 % ausschließen?
Neue Erkenntnisse gewinnt man ständig, die z.T. alte widerlegen).
2. Wie kritisch sehen Sie die Vereinfachung der Zulassungsverfahren
für Medikamente und Impfstoffe auf EU-Ebene?
Kann man von einem begründeten Nutzen-Risiko-Verhältnis sprechen, zumal die Impfstoffe auch für Kinder vorgesehen werden, für die das Virus eine vernachlässigbare Gefahr darstellt?
3. Was ist Ihre Meinung zur Idee des digitalen Impfausweises, die eine
Pflichtimpfung impliziert – zumindest für diejenigen, die wieder
„normal“ am Leben teilnehmen möchten?
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Teodora Ivanova