Fahrrad, Kennedy und ein Schild –
Eindrücke von der Berlin-Demo am 29.08.2020
Von Rainer Happel, Gladenbach
Ich durfte am Samstag eine sehr schöne friedliche Demonstration erleben. Ich war mit dem Fahrrad unterwegs und habe um zehn Uhr eine gar nicht so kleine Gruppe von Christen vor dem Bundeskanzleramt angetroffen, welche dort beteten und sangen.
Dann bin ich Richtung Siegessäule gefahren und von dort entlang der Straße des 17. Juni. Es war so schön, lauter friedlichen und freundlichen Menschen zu begegnen. Ein Schild, welches ich mir vor die Brust gehängt hatte fand, große Bewunderung, und viele wollten (und durften natürlich) mich mit diesem fotografieren. Im laufe des Tages füllte sich die Straße des 17. Juni immer weiter, bis sie auf ihrer gesamten Länge von 3,5km gefüllt war. Gegen Nachmittag wollte ich dann zum Brandenburger Tor. Diesen Weg bin ich durch den Tiergarten gegangen. Von den Seitenwegen habe ich mich immer wieder mal auf die Straße des 17. Juni begeben, um diese große Menschenmenge zu bestaunen. Es kam zu vielen netten Begegnung, u.a. mit einem freundlichen Ehepaar aus Holland, welches zum Glück gut deutsch konnte. Auch Polizisten zu Pferd standen an einem Seitenweg, und ich sagte zu Kindern im Spaß, dass es hier sogar ein Ponyreiten gibt.
Dass es bei einer so großen Menschenmenge, wie ich sie noch nie erlebt habe, so friedlich blieb, dafür war ich sehr dankbar und erfreut. Bei dem Reichstag muss es Zwischenfälle gegeben haben. Dort war eine Versammlung von sogenannten Reichsbürgern. Auf meinem Rückweg vom Brandenburger Tor sah ich, wie dort abgesperrt wurde und ich nahm dann den Weg auf der anderen Seite des Tiergartens.
Die Reden fand ich auch sehr gut. Eine Rede hielt Robert F. Kennedy Junior, der Neffe des früheren amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy, welcher in Berlin die legendären Worte „ich bin ein Berliner“ sagte. Es kamen auch Sportler zu Wort, unter anderen der frühere Nationalspieler und Weltmeister Thomas Berthold.
Abgerundet durch sehr schönes Wetter war es ein wunderbarer Tag.
Ergänzend zu ihrem Kommentar möchte ich noch hinzufügen: Ich war in dem geplanten Demozug recht weit vorne und konnte dort mitbekommen, dass es zu vollkommen unnötigen Verzögerungen des Starts kam. Vorne war die Zugspitze durch die Polizei blockiert, von hinten kamen immer mehr Menschen nach, das halten des Abstandes wurde immer schwieriger. Dann hieß es plötzlich, die Polizei fordere auf, Masken zu tragen. Als dies dann nicht in vollem Maße geschah ( es war auch keine Auflage für den Zug) wurde der Demozug durch die Polizei abgesagt. Ich empfand dies als Willkür und leider auch von langer Hand so geplant. Trotz dieser Restriktionen blieben alle Teilnehmer ruhig und friedlich, das war unglaublich anzusehen. Und so friedlich ging es bis Abends weiter, ein super Tag der mich darin bestärkt hat, mich mehr für unsere Demokratie einzusetzen. Danke!! Vor allem Danke an die Orgas vom Querdenken-Team, unglaublich!