Im Freitag schildert ein Autor von seine Erlebnisse beim „Schweigemarsch“ in Berlin. Er fragt sich:
„wie es dazu kommen konnte, dass ausgerechnet die radikale Linke, die Antifa als Putztruppe für autoritäre Durchregierer wie Merkel, Spahn und Söder oder Angstschürer wie Drosten, Wiehler und Lauterbach durch die Straßen zieht und alles niederbrüllt, was in punkto Corona irgendwie nach Staatskritik riecht? Wieso stimmt die obrigkeitsfeindliche Antifa am lautesten ins Lied des There-is-no-alternative mit ein und heißt einen ordnungsstaatlichen Amoklauf und jegliche Einschränkung gut, anstatt sachinhaltliche Kritik zu üben? Wie kann es wieder zu argumentativem Austausch kommen, wenn sich offenbare große Teile der (radikalen) Linken in Wort und Tat bereits so weit aus dem Fenster gelehnt haben, dass der point of no return schon überschritten scheint?“
Freitag: Nachlese Schweigemarsch 22.11.20 in Berlin
Ähnliches erleben wir seit Mai 2020 in Marburg. Scheinbar „linke“ (bzw. die sich dafür halten) sehen es hier regelmäßig als ihre Aufgabe an, mit Megaphon und Lautsprechern Redebeiträge zu stören, die sich kritisch mit der Unverhältnismäßigkeit der Coronamaßnahmen oder den Risiken unzureichend getesteter Impfstoffe auseinandersetzen. Selbst die leidenschaftliche Verteidigung der Machtexzesse internationaler IT-Großkonzerne scheint jetzt „links“ zu sein, wie ein Sprechchor von „Gegendemonstranten“ am am 16.05.2020 in Marburg zeigte: „Bill Gates ist will-
kommen hier“. Da wundert es nicht, dass gestandene Linke jetzt sich auf einmal die Augen reiben, was aus dem Label „Links“ geworden ist.